Beyond Basic Filters: Multi-Select Filter Zustand neu gedacht
Mehrfachauswahl-Filterkomponenten in Benutzeroberflächen entsprechen oft nicht den Bedürfnissen der Benutzer. Ein verbesserter Ansatz kombiniert Einschluss- und Ausschlussmodi, um häufige Probleme mit traditionellen Implementierungen zu beheben, was zu Filtern führt, die sowohl effizienter als auch einfacher zu verwenden sind.
Was sind Multi-Select-Filter?
Multi-Select-Filter sind leistungsstarke UI-Komponenten, die es Benutzern ermöglichen, Daten durch Auswahl mehrerer Werte zu filtern. Diese Werte können entweder aus einem vordefinierten Satz von Optionen stammen oder dynamisch aus dem Datensatz selbst extrahiert werden, wobei alle eindeutigen Werte angezeigt werden, die in den Daten existieren. Sie werden häufig in Datentabellen, Dashboards und Suchoberflächen verwendet, wo Benutzer große Datensätze nach bestimmten Kriterien eingrenzen müssen.
Standardimplementierung des Filterzustands
Die meisten Implementierungen von Multi-Select-Filtern folgen einem einfachen Ansatz zur Abbildung ihres Zustands. Standardmäßig sind alle Elemente ausgewählt, es wird kein Filter angewendet, sodass kein spezifischer Zustand gespeichert werden muss. Sobald ein Benutzer jedoch beginnt, Elemente abzuwählen, muss die Auswahl technisch gehalten und abgelegt werden.
Wenn Benutzer beginnen, die Auswahl zu ändern, speichern wir typischerweise die Menge der ausgewählten Elemente. Wenn ein Benutzer beispielsweise alle Elemente abwählt und dann ein einzelnes auswählt, wird nur dieser ausgewählte Wert im Filterzustand gespeichert.
Herausforderungen beim Standard-Ansatz
Während dieser Ansatz zunächst intuitiv erscheint, bringt er erhebliche Nachteile mit sich, die bei der Arbeit mit realen Anwendungen deutlich werden.
Leistungsauswirkungen bei großen Datensätzen
Bei der Arbeit mit umfangreichen Datensätzen zwingt uns das Abwählen eines einzelnen Elements dazu, alle anderen ausgewählten Elemente zu speichern. Dies kann zu unnötig großen Datenmengen im Filterzustand führen, besonders wenn Benutzer nur wenige Elemente aus einer großen Menge ausschließen möchten.
Konflikt mit der Intention des Benutzers
Ein subtileres, aber entscheidendes Problem tritt auf, wenn neue Elemente zum Datensatz hinzugefügt werden. Betrachten wir ein Szenario, in dem ein Benutzer bestimmte Elemente ausschließen möchte und diese Elemente im Filter abgewählt hat. Bei Verwendung der Standardstrategie zur Speicherung ausgewählter Elemente werden neue Werte, die zum Datensatz hinzugefügt werden, nicht in den Filterergebnissen erscheinen, da sie nicht Teil der ursprünglichen Auswahl waren. Dies steht im Widerspruch zur ursprünglichen Benutzerabsicht, nur bestimmte Elemente auszuschließen.
Eine bessere Lösung: Den Nutzer entscheiden lassen
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, können wir einen hybriden Ansatz implementieren, der zwischen "Inclusion Mode" und "Exclusion Mode" unterscheidet.
Inclusion Mode
Der traditionelle Ansatz funktioniert als "Einschlussfilter", bei dem ausgewählte Elemente explizit verfolgt werden. Dieser Modus ist ideal, wenn Benutzer nur bestimmte Elemente sehen möchten. Das visuelle Feedback erfolgt in Form von Häkchen (✓), die eingeschlossene Elemente kennzeichnen.
Exclusion Mode
Der alternative Modus speichert stattdessen abgewählte Elemente. Dieser Ansatz eignet sich besser für Szenarien, in denen Benutzer bestimmte Elemente ausblenden möchten, während alles andere sichtbar bleibt. Elemente werden mit Kreuzen (✗) markiert, um ihren ausgeschlossenen Status anzuzeigen.
Benutzerkontrolle
Bei einem deutlichen Ungleichgewicht zwischen ausgewählten und abgewählten Elementen könnten wir theoretisch den Modus automatisch bestimmen, indem wir die Option mit der geringeren Anzahl zu speichernder Elemente wählen. Diese automatische Ableitung erweist sich jedoch als unzuverlässig bei ausgewogener Verteilung oder bei kleineren Datensätzen mit 10 oder weniger Elementen – hier wird die eigentliche Benutzerabsicht eventuell falsch interpretiert.
Stattdessen haben wir uns entschieden, den Benutzern direkte Kontrolle zu geben, indem wir sie explizit den Modus wählen lassen, der am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Die Benutzeroberfläche verstärkt diese Wahl durch den Wechsel zwischen Häkchen (✓) und Kreuz (✗) Symbolen basierend auf dem gewählten Modus, was den Benutzern hilft zu verstehen, ob sie mit ihrer Auswahl aktiv Elemente ein- oder ausschließen.
Alternativer Ansatz: Regelbasierte Filterung
Während der hybride Ansatz viele häufige Anwendungsfälle löst, könnten einige Situationen von ausgefeilteren Filtermechanismen profitieren.
Eine fortgeschrittenere Alternative ist die Implementierung einer regelbasierten Filterung, bei der Benutzer explizite Regeln definieren und diese mit logischen Operatoren (UND, ODER) kombinieren können. Dieser Ansatz bietet maximale Flexibilität, bringt aber auch eine erhöhte Komplexität mit sich.
Abwägungen
Regelbasierte Filterung bietet präzise Kontrolle, erfordert aber von den Benutzern, ihre Absichten in logische Ausdrücke zu übersetzen, während gleichzeitig die Entwicklungskomplexität steigt. Im Gegensatz dazu behält der hybride Multi-Select-Ansatz die Einfachheit bei und deckt dabei die meisten gängigen Filteranforderungen ab.
Fazit
Eine effektive Persistenz des Filterzustands erfordert eine ausgewogene Balance zwischen Benutzerabsichten, technischen Einschränkungen und Benutzerfreundlichkeit. Der hybride Ansatz, der sowohl Einschluss- als auch Ausschlussmodi unterstützt, bietet eine praktische Lösung, die häufige Herausforderungen bewältigt und dabei eine intuitive Benutzererfahrung beibehält.
Durch sorgfältige Überlegungen zur Persistenz von Filterzuständen und die Bereitstellung geeigneter Benutzersteuerungen können wir effizientere und benutzerfreundlichere Filterschnittstellen erstellen, die realen Anwendungsfällen besser gerecht werden.